El Salvador: 55.000 Bandenmitglieder seit Ende März verhaftet

Nach der Ausrufung eines „Kriegs“ gegen kriminelle Banden vor gut einem halben Jahr sind in El Salvador bereits mehr als 55.000 mutmaßliche Bandenmitglieder festgenommen worden. Das teilten die Behörden des zentralamerikanischen Landes gestern mit. Nach einem enormen Anstieg der Morde hatte Staatschef Nayib Bukele Ende März der Gang-Kriminalität den „Krieg“ erklärt. Zuvor waren binnen drei Tagen 87 Menschen ermordet worden.

Das Parlament stimmte daraufhin der Verhängung eines Ausnahmezustands zu, der Festnahmen ohne Haftbefehl ermöglicht. Justiz- und Sicherheitsminister Gustavo Villatoro erbat gestern vom Parlament eine erneute Verlängerung des Ausnahmezustands bis Ende November.

„Wir sind dabei, diesen Krieg zu gewinnen, und wir werden weiter jeden Tag Tausende Polizisten und Soldaten einsetzen, um diese Terroristen festzunehmen“, sagte Villatoro vor den Abgeordneten mit Blick auf die Bandenmitglieder. „Wir werden unsere Anstrengungen fortsetzen, bis der letzte Gangster hinter Gittern ist“, fügte Verteidigungsminister Rene Francis Merino hinzu. Im Visier der Sicherheitskräfte sind insbesondere die Banden Mara Salvatrucha (MS-13) und Barrio 18.