Japan untersucht Vorgehen der Vereinigungskirche

Drei Monate nach dem tödlichen Anschlag auf den früheren japanischen Regierungschef Shinzo Abe hat Ministerpräsident Fumio Kishida Ermittlungen gegen die umstrittene Vereinigungskirche (früher bekannt als Mun-Sekte) angeordnet. Kishida habe ihn angewiesen, die Praktiken der Gruppe zu untersuchen, sagte Bildungsministerin Keiko Nagaoka heute.

Medienberichten zufolge soll es bei den Untersuchungen um die Frage gehen, ob die Gruppe gegen ihren Status als Religionsgemeinschaft verstoßen hat.

Sie war ins Schlaglicht geraten, weil der mutmaßliche Mörder Abes Medienberichten zufolge im Verhör angab, aus Hass auf die Vereinigungskirche gehandelt zu haben. Die Familie des Attentäters war wegen Spenden seiner Mutter an die Kirche in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Der Vereinigungskirche wird immer wieder vorgeworfen, ihre Mitglieder zu hohen Spenden zu drängen.

Die Kirche hatte jegliche Vorwürfe zurückgewiesen, zahlreiche frühere Mitglieder kritisierten ihr Vorgehen jedoch in den vergangenen Wochen.