EU beschließt Beobachtermission in Armenien

Im Grenzkonflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan haben die EU-Außenminister eine Beobachtermission beschlossen. Bis zu 40 europäische Fachleute werden in das armenische Grenzgebiet entsandt, wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell heute am Rande des Außenministertreffens in Luxemburg mitteilte.

Die Mission ist aktuell auf zwei Monate befristet. Ziel sei es, Vertrauen zwischen den beiden verfeindeten Kaukasus-Republiken aufzubauen und die internationale Grenze zu sichern, sagte Borrell.

Zustimmung beider Konfliktstaaten

Der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinjan und der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew hatten der Entsendung der EU-Beobachter vor zehn Tagen beim Gipfeltreffen von mehr als 40 europäischen Ländern in Prag zugestimmt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und EU-Ratspräsident Charles Michel vermittelten in dem Konflikt.

Die beiden Staaten streiten seit dem Zerfall der Sowjetunion um die Grenzregion Bergkarabach. Die Kämpfe waren Mitte September neu aufgeflammt. Mehr als 280 Menschen von beiden Seiten wurden getötet, bevor die USA eine Waffenruhe vermittelten.

Zuvor war es nach einem ersten Krieg in den 1990er Jahren im Herbst 2020 erneut zu Kämpfen gekommen. Die Gefechte mit mehr als 6.500 Toten wurden durch ein von Russland vermitteltes Waffenstillstandsabkommen beendet. Dabei musste Armenien große Gebiete aufgeben.