Wieder Luftangriffe auf Kiew

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist gestern Abend zum vierten Mal an diesem Tag Luftalarm ausgelöst worden. Um die Millionenstadt war nach Behördenangaben die Luftabwehr im Einsatz, um anfliegende Drohnen der russischen Streitkräfte abzufangen.

Ein Abschuss einer solchen Drohne wurde aus dem Ort Browary am östlichen Stadtrand gemeldet. Bei Drohnenangriffen auf Kiew in der Früh waren vier Menschen getötet worden.

Gestern Abend gab es zudem Luftalarm auch über den südlichen Gebieten Mykolajiw und Odessa. In Odessa waren demnach Explosionen zu hören. Im zentralukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk wurde nach Behördenangaben am Tag ein Objekt der Energieversorgung getroffen. „Es brach ein Brand aus, die Schäden sind groß“, schrieb Gouverneur Mykola Lukaschuk auf Telegram.

Selenskyj fordert mehr Luftabwehr

Angesichts der gehäuften russischen Luftangriffe hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Staatengemeinschaft um mehr und bessere Waffen zur Luftabwehr gebeten. „Den ganzen Tag sind dort Trümmer geräumt worden, wohin die russischen Terroristen trotz allem getroffen haben“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Allein in Kiew seien vier Menschen getötet worden, darunter ein junges Paar mit einer schwangeren Frau. „Wladimir Putin kann sich eine weitere Leistung zuschreiben, er hat noch eine Schwangere getötet“, sagte Selenskyj.

„Wenn wir über Luftabwehr reden, dann reden wir über reale Menschenleben“, sagte er. „Das ist nicht nur im Interesse der Ukraine. Je geringer die terroristischen Möglichkeiten Russlands sind, desto schneller endet dieser Krieg.“ Die russischen Streitkräfte griffen zuletzt vor allem mit Kampfdrohnen iranischer Bauart an. Die Ukraine habe seit Sonntagabend 37 solcher Drohnen und mehrere Marschflugkörper abgefangen, sagte Selenskyj.