WHO: Welt durch Krisen um Jahre zurückgeworfen

Die Coronavirus-Pandemie, Konflikte und Krisen haben Bemühungen, weltweit mehr Menschen zu einem besseren Leben zu verhelfen, zurückgeworfen. Besonders betroffen seien Kinder und Frauen, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) heute auf dem Global Health Summit in Berlin.

Hunger und Armut seien gestiegen, und es gebe klare Anzeichen für einen Anstieg der Verheiratung Minderjähriger, häuslicher Gewalt sowie Depressionen und Angst unter Heranwachsenden, zeigt ein Bericht.

2021 waren weltweit 21 Millionen Kinder nicht ausreichend geimpft, sechs Millionen mehr als 2019, vor dem Ausbruch der CoV-Pandemie. Das setze sie dem Risiko schwerer Krankheiten aus. In Afrika, das die WHO erst 2020 für poliofrei erklärt hatte, tauchten in diesem Jahr wieder erste Fälle auf.

Zahl der Hungernden stark gestiegen

Im vergangenen Jahr mussten laut dem Bericht 150 Millionen mehr Menschen als 2019 Hunger leiden. In den ärmsten Ländern stieg der Anteil der Unterernährung von acht Prozent 2019 auf 9,8 Prozent 2021.

Die Welt sei nicht auf einem guten Weg, die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen bis 2030 zu erreichen, die klare Zielmarken unter anderem bei Gesundheit, Ernährung und Bildung haben, heißt es in dem Bericht. Um das zu schaffen, müsse unter anderem die medizinische Grundversorgung auch in entlegensten Regionen und Konfliktgebieten verbessert werden.

Gerade Frauen und Mädchen brauchten bessere Bildungschancen, um auch mehr über Gesundheit, gesunde Ernährung, Fitness und Schwangerschaft zu lernen. Wasser- und Abwasserversorgung sowie die Nahrungsmittelsicherheit müssten vielerorts verbessert werden.