EU-Länder vor Gipfeltreffen uneins über Mittel gegen Energiekrise

Zwei Tage vor dem EU-Gipfel zu Maßnahmen gegen explodierende Energiepreise zeichnet sich keine gemeinsame Linie aller 27 Mitgliedsstaaten ab. Bei den Vorbereitungen des Spitzentreffens sprachen sich heute Vertreter von Kroatien und Litauen für eine Preisobergrenze für alle Gasarten aus, während Slowenien das nur für Flüssiggas wünschte.

Deutschland bekräftigte, eine Deckelung der Preise abzulehnen, und empfahl stattdessen gemeinsame Gaseinkäufe aller EU-Länder. Finnland und die Slowakei lehnten direkte Subventionen der Verbraucher ab. Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) sprach sich klar gegen einen Preisdeckel für russisches Gas.

Vorschläge werden heute veröffentlicht

Gestern Abend war ein Entwurf der EU-Kommission bekanntgeworden. Laut diesem soll die Möglichkeit für zeitlich begrenzte Höchstpreise an dem in Europa maßgeblichen Handelsplatz für Gas, Title Transfer Facility (TTF) in den Niederlanden, geschaffen werden. Die Preisbildung des TTF gilt als Referenz für alle europäischen Handelsplätze.

Zu den von der EU-Kommission geplanten Maßnahmen zählt auch ein Mechanismus, durch den alle Mitgliedsstaaten gemeinsam Gas einkaufen können. Die Vorschläge der EU-Kommission sollen noch heute veröffentlicht werden.