Keine Aussicht auf vorzeitiges Ende des Eurowings-Streiks

Der dreitägige Pilotenstreik beim deutschen Ferienflieger Eurowings führt morgen weiterhin zu vielen Flugstreichungen, die auch Reisende an österreichischen Airports betreffen. So wird in Wien-Schwechat erwartet, dass 14 von 20 Eurowings-Flügen von und nach Deutschland ausfallen – also sieben Hin- und sieben Rückflüge, teilte ein Flughafensprecher auf APA-Anfrage mit. Ausfälle gibt es auch in Salzburg, Linz und Graz, zeigen die Homepages der Bundesländerflughäfen.

Die Lufthansa-Tochter ging heute davon aus, dass morgen, am dritten Streiktag, abermals etwa die Hälfte von rund 500 Flügen abgesagt werden, erklärte ein Sprecher von Eurowings zuvor laut Agenturberichten. Etwa jeder zweite Flug sei heute gestrichen worden. Dadurch waren neuerlich gut 20.000 Passagiere betroffen.

Eurowings-Check-In-Schalter in Berlin
APA/Paul Zinken

Den weitgehenden Ausfall der 75 Maschinen großen Flotte des bestreikten Flugbetriebs konnte Eurowings teilweise durch das Leasen von Flügen externer Airlines wie Air Baltic und TUIfly und den Einsatz von Schwestergesellschaften der Lufthansa-Gruppe ausgleichen.

„Rechnen mit langem, hartem Arbeitskampf“

Der Tarifstreit von Eurowings und der Pilotengewerkschaft über Arbeitszeitregeln spitzte sich zuletzt zu. Das Management hatte der VC ein Ultimatum bis gestern Abend gestellt, den Streik zu beenden und weiterzuverhandeln. Sonst ziehe der Arbeitgeber sein Angebot zurück und müsste wegen hoher Streikkosten den Flugbetrieb von Eurowings Deutschland womöglich verkleinern.

Die Gewerkschaft habe darauf nicht reagiert, erklärte VC-Sprecher Matthias Baier. „Die härtere Rhetorik des Managements befeuert den Konflikt nur, die Beschäftigten rücken dichter zusammen.“ Er rechne mit einem langen, harten Arbeitskampf.

AUA-Bordpersonal streikt vorerst nicht

Bei den Austrian Airlines (AUA) steht hingegen vorerst doch kein Streik an. „Wir führen derzeit intensive Gespräche und hoffen auf eine Annäherung“, kommentiert Daniel Liebhart, Vorsitzender des vida-Fachbereiches Luftfahrt, die aktuellen Kollektivvertragsverhandlungen mit der AUA.

Mit der Ankündigung einer Betriebsversammlung des Bordpersonals am Donnerstag sowie einer geplanten Abstimmung über Kampfmaßnahmen, über die der „Kurier“ berichtete, kam wieder Bewegung in die Verhandlungen.