BAWAG schreibt nach Gerichtsurteil rote Zahlen

Die BAWAG ist im dritten Quartal nach einem Rechtsstreit mit der Stadt Linz in die roten Zahlen gerutscht. Der Nettoverlust belaufe sich auf 58 Millionen Euro nach einem Gewinn von 123,2 Millionen Euro im Vorjahresquartal, teilte das Institut heute mit.

Darin berücksichtigt sei die vollständige Abschreibung der gegen die Stadt Linz gebuchten Forderung in Höhe von 254 Millionen Euro, erklärte die Bank.

Die BAWAG musste nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs im August im Zusammenhang mit einem Swap-Deal die Forderung gegen die Stadt Linz bilanziell abschreiben. Hintergrund des Konflikts war eine Zinswette auf Franken-Kredite. Das Gericht erklärte, dass das vor 15 Jahren abgeschlossene Geschäft nicht rechtmäßig zustande gekommen war.

Wachstum der Kernerträge für Gesamtjahr erwartet

Der um diesen Effekt bereinigte Nettogewinn belaufe sich im dritten Quartal auf 132 Millionen Euro. Für die ersten neun Monate sei der Gewinn unter dem Strich auf 376,9 Millionen Euro von 316,0 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum gestiegen. „Unser Geschäft blieb in den ersten neun Monaten stark, mit einem Ergebnis vor Risikokosten von 636 Millionen Euro und einer Kosten-Ertrags-Quote von 35,9 Prozent“, teilte die Bank mit.

Die um die Abschreibung bereinigten Risikokosten beliefen sich auf 86 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnet die Bank mit einem Wachstum der Kernerträge um rund neun Prozent und einem Rückgang der operativen Aufwendungen von rund zwei Prozent.