Asyl: Nächste Zelte folgen morgen

Zur Unterbringung von Geflüchteten werden nun auch Zelte im Westen aufgestellt. Wie die APA erfuhr, werden dazu Grundstücke in Tirol und Vorarlberg genutzt. Bereits morgen werden Zelte in einer Polizeieinrichtung in Absam-Gnadenwald errichtet, entweder ebenfalls schon morgen oder spätestens Freitag ist dann Feldkirch-Gisingen an der Reihe – mehr dazu in tirol.ORF.at und in vorarlberg.ORF.at.

Wie viele Zelte letztlich aufgestellt werden und wann bzw. ob überhaupt diese bezogen werden, ist vorerst noch offen. Die Bundesbetreuungsagentur (BBU) wird das nach der aktuellen Lage beurteilen. Denn sowohl Vorarlberg als auch Tirol hatten zuletzt zugesagt, weitere Unterkünfte zur Verfügung zu stellen, etwa über Containerlösungen. Beide Landesregierungen lehnen Zelte in ihren Bundesländern ab.

NGOs appellieren in offenem Brief an Regierung

Allerdings sind sowohl Tirol als auch Vorarlberg bei der Quotenerfüllung weit unter den Vorgaben. Gleiches gilt für Kärnten, wo in Klagenfurt und Villach ja schon jeweils fünf Zelte stehen. Den bisher größten Aufstand gegen diese Lösung gab es in Oberösterreich, wo am Gelände der Erstaufnahmestelle Thalham 13 Zelte stehen. Hier erwägt die Lokalpolitik am Nationalfeiertag sogar eine Autobahnblockade. Am Mittwoch wurde immerhin mit einer Verlegung der Zelte auf dem Gelände weg von den Nachbargrundstücken begonnen.

Indes wendeten sich führende Hilfsorganisationen in einem offenen Brief an Kanzler, Innenminister, Finanzminister und Integrationsministerin gegen die Zeltlösung: „Niemand will das, und diese menschenunwürdige Unterbringung ist auch absolut vermeidbar“, heißt es in dem unter anderem von Caritas, Diakonie, Rotem Kreuz, Asylkoordination und Volkshilfe unterfertigten Schreiben.

Wie die Daten zeigten, handle es sich aktuell um keine Flüchtlingskrise, wie oft fälschlicherweise dargestellt werde: „Es ist schlicht eine unnötige Unterbringungskrise, die auf dem Rücken von Schutzsuchenden ausgetragen wird.“