Biden gibt weiteres Öl aus strategischen Reserven frei

Im Kampf gegen die hohen Erdöl- und Treibstoffpreise gibt US-Präsident Joe Biden weitere 15 Mio. Barrel aus den strategischen Ölreserven der USA frei. Die Spritpreise seien in den vergangenen Monaten zwar bereits deutlich gesunken, „aber nicht schnell genug“, sagte Biden gestern (Ortszeit) im Weißen Haus.

Knapp drei Wochen vor den wichtigen Kongress-Zwischenwahlen rief der Präsident außerdem US-Ölkonzerne auf, ihre Produktion auszuweiten und sinkende Erdölpreise an die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterzugeben.

„Mehr als genug“ für den Notfall

Bei den 15 Millionen Barrel, die im Dezember auf den Markt kommen sollen, handelt es sich um die letzte Tranche aus der im März von Biden angekündigten Freigabe von insgesamt 180 Millionen Barrel – der bisher größten Freigabe aus den nationalen US-Reserven überhaupt. Der US-Präsident hatte damit auf die in die Höhe schnellenden Energiepreise infolge des russischen Kriegs gegen die Ukraine reagiert.

Seit September 2021 haben die USA mehr als 212 Millionen Barrel (zu je 159 Liter) aus ihren strategischen Ölreserven freigegeben. Diese befinden sich derzeit auf dem niedrigsten Stand seit 1984. Biden betonte aber, die Reserven seien zu mehr als der Hälfte gefüllt. Das sei für Notfälle „mehr als genug“. Wieder aufgefüllt werden sollten die Reserven dann bei künftig niedrigeren Einkaufspreisen.