Kurz will rechtlich gegen Schmid vorgehen

Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sieht sich nach dem bekanntgewordenen Geständnis von Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid bei der WKStA durch eine Tonbandaufnahme entlastet, die sein Anwalt am Dienstag der WKStA übergeben hat. Schmid will sich indes nicht öffentlich äußern.

„Durch dieses Tonband ist sein (Schmids, Anm.) Kartenhaus aus falschen Anschuldigungen nach weniger als 24 Stunden in sich zusammengestürzt“, schrieb Kurz heute auf Facebook. Auch er werde rechtliche Schritte gegen Schmid einleiten.

Die Aufnahme entlarve nicht nur, dass Schmid der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) die Unwahrheit gesagt habe, sie „lässt auch tief in den Charakter eines Menschen blicken, der gegen andere falsche Vorwürfe erfindet, in der Hoffnung, selbst straffrei als Kronzeuge davonzukommen“, schrieb Kurz.

Zuvor hatte bereits Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) angekündigt, sich gegen Schmid wegen belastender Aussagen rechtlich zur Wehr setzen zu wollen.

Spekulationen über aufgenommenes Telefonat

Der Antikorruptionsexperte Martin Kreutner hingegen schloss im Ö1-Morgenjournal heute nicht aus, dass es sich bei dem Telefonat wenige Tage nach Kurz’ Rücktritt um ein fingiertes Telefonat gehandelt haben könnte, das aufgezeichnet wurde, um „vorab schon Munition zu haben, vielleicht gegenschießen zu können“.

Dass von Schmid weiterhin keine öffentlichen Äußerungen und medialen Auftritte zu erwarten sind, gab sein Rechtsvertreter Roland Kier heute bekannt. Schmid werde sich „an der medialen und politischen Diskussion nicht beteiligen, schon gar nicht an Inszenierungen anderer Personen“, teilte Kier in einer der APA übermittelten schriftlichen Stellungnahme mit.

Kurz-Anwalt Werner Suppan ließ gestern wissen, dass er den Behörden das von Kurz aufgezeichnete Telefonat mit Schmid übermittelt habe – aus seiner Sicht eine „Bombe“.

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