Der russisch-armenische Milliardär Ruben Wardanjan übernimmt mit November das Amt des Staatsministers in der „Republik Arzach“, dem armenisch regierten Teil der umstrittenen Grenzregion Bergkarabach.
Das meldete die armenische Nachrichtenagentur Armenpress heute. Der Geschäftsmann hatte im September auf seine russische Staatsbürgerschaft verzichtet und war nach Bergkarabach gezogen.
Wardanjan löst damit den Parteilosen Artak Beglarjan als Staatsminister ab. Im Präsidialsystem der „Republik Arzach“ ist der Staatsminister offiziell die höchstrangige Position hinter Präsident und Parlamentspräsidenten und ist mit dem Amt eines Premierministers vergleichbar, schätzt die unabhängige Nachrichtenseite Eurasianet ein.
Der Staatsminister leitet vier Ministerien, darunter das Ministerium für Soziales und Migration und das Ministerium für Gesundheit, Justiz und Bildung.
„Will Volk von Arzach beistehen“
„Mir ist klar, dass ich keine Zeit mehr zum Nachdenken habe, und in dieser Situation bleibt mir nichts anderes übrig, als dem Volk von Arzach beizustehen und meinen Teil der Verantwortung für die Zukunft von Arzach zu übernehmen“, teilte Wardanjan in einem Statement auf Facebook mit.
Armenische Medien spekulieren, dass Wardanjan Sanktionen gegen Russland entgehen wolle. Die USA hatte seinen Namen bereits in einen Entwurf für eine Sanktionsliste aufgenommen.