Asyl: Bisher 72.000 Anträge und Rekorde an Ablehnungen

Zwischen Jänner und September wurden in Österreich laut der heute veröffentlichten vorläufigen Asylstatistik des Innenministeriums 71.885 Asylanträge gestellt, das sind fast dreimal so viele wie in den ersten neun Monaten des Jahres 2021.

Gleichzeitig meldete das Ressort Höchstwerte an abgelehnten und eingestellten Asylanträgen: Bei 40.299 Personen wurde kein Asyl gewährt oder das Verfahren wegen Rückkehr bzw. Weiterreise des Antragstellers eingestellt.

2021 wurden über das ganze Jahr insgesamt knapp 40.000 Anträge gestellt. Heuer waren es bereits im ersten Halbjahr knapp 32.000, bis Ende September kamen fast 40.000 dazu. Von den bisher insgesamt knapp 72.000 Anträgen gab es bei 19.535 eine negative Entscheidung des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl (BFA), 20.764 Verfahren wurden eingestellt.

Immer häufiger „praktisch keine Chance auf Asyl“

Generell würden zunehmend Anträge von Menschen kommen, die aus wirtschaftlichen Gründen ins Land kämen und „praktisch keine Chance auf Asyl“ hätten, wie es in einer Aussendung des Innenministeriums heißt.

So kommen die meisten Anträge laut Statistik zwar weiter von Menschen aus Afghanistan (rund 16.500) und Syrien (12.500). Danach kommen allerdings bereits Antragsteller aus Indien (11.500), Tunesien (knapp 8.900) und Pakistan (6.900).

FPÖ: Zahlen „Bankrotterklärung der Regierung“

Die FPÖ nannte die aktuellen Zahlen eine „absolute Bankrotterklärung“ der Regierung. „Die illegale Masseneinwanderung ist außer Kontrolle“, so FPÖ-Chef Herbert Kickl und Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer in einer Aussendung. Anstatt weiter auf eine „Festung Europa“ zu warten, müsse Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) einen sofortigen Asylstopp auf österreichischen Boden durchsetzen.

NEOS: „ÖVP kann Bundesländer nicht managen“

NEOS-Asylsprecherin Stephanie Krisper meinte hingegen, die Zahl an Asylwerbern in der Grundversorgung liege stabil bei rund 20.000. Dass nun Zelte aufgestellt werden, liege also einzig und allein daran, dass die ÖVP weder ihre Bundesländer im Griff habe noch managen könne.