Sexuelle Belästigung: Freispruch in Zivilprozess für Kevin Spacey

Hollywood-Schauspieler Kevin Spacey ist in einem Zivilprozess vom Vorwurf der sexuellen Belästigung freigesprochen worden. Ein Geschworenengericht in New York urteilte gestern nach kurzen Beratungen, der Schauspieler Anthony Rapp habe nicht nachweisen können, dass Spacey ihn vor mehr als 35 Jahren als 14-Jährigen an einem „sexuellen oder intimen Körperteil“ berührt habe. Damit wurde Rapps Forderung von 40 Millionen Dollar (knapp 41 Mio. Euro) Schadenersatz gegen den zweifachen Oscar-Preisträger zurückgewiesen.

Der heute 50-jährige Rapp hatte dem aus Filmen wie „Die üblichen Verdächtigen“ und „American Beauty“ sowie der erfolgreichen Netflix-Serie „House of Cards“ bekannten Spacey vorgeworfen, ihn 1986 bei einer Party in Manhattan sexuell belästigt zu haben. Demzufolge griff der damals 26-jährige Spacey ihm an den Hintern, hob ihn auf ein Bett und legte sich auf ihn.

Spacey hat die Vorwürfe entschieden zurückgewiesen. Während des Zivilprozesses sagte der 63-Jährige, die Vorwürfe seien „nicht wahr“. Rapp hatte Ende Oktober 2017 und damit kurz nach Beginn der „#MeToo“-Bewegung seine Anschuldigungen gegen Spacey in einem Interview öffentlich gemacht. Spacey entschuldigte sich damals für „äußerst unangemessenes Verhalten in betrunkenem Zustand“. Er könne sich an den Vorfall aber nicht erinnern.

Bei dem Prozess sagte Spacey zuletzt, er bereue, dass er sich auf Anraten seiner Agenten damals entschuldigt habe. „Ich habe eine Lektion gelernt“, sagte er. „Entschuldige dich nie für etwas, das du nicht getan hast.“ Rapp hatte 2020 eine Strafanzeige gegen Spacey wegen des Vorwurfs eines sexuellen Angriffs erstattet, die ein Richter aber verwarf. Der Schauspieler hatte daraufhin eine Zivilklage eingereicht.