Ärzte ohne Grenzen darf Gerettete nach Italien bringen

Die zivilen Seenotretter und -retterinnen von Ärzte ohne Grenzen dürfen nach tagelangem Warten fast 300 Migranten, Migrantinnen sowie Flüchtlinge in die süditalienische Stadt Tarent bringen. Die Frauen, Kinder und Männer könnten im Hafen der Stadt am italienischen Stiefelabsatz an Land gehen, teilte die Organisation in der Nacht auf Twitter mit.

Die freiwilligen Helfer und Helferinnen auf der „Geo Barents“ retteten die Menschen zuvor in mehreren Einsätzen im zentralen Mittelmeer. Seit der ersten Rettung vergingen Ärzte ohne Grenzen zufolge neun Tage, bis die Crew einen sicheren Hafen durch die Behörden zugewiesen bekam.

Private Organisationen, darunter auch einige deutsche, fahren immer wieder ins zentrale Mittelmeer, um Menschen aus Seenot zu retten. Sie legen oft in seeuntauglichen Booten von den Küsten des Bürgerkriegslandes Libyen in Richtung EU ab. Ein Großteil der Menschen erreicht am Ende Italien, wo laut Innenministerium in diesem Jahr bisher rund 76.700 Menschen in Booten ankamen.

Im selben Vorjahreszeitraum waren es knapp 50.900. Die italienischen Rechtsparteien, die seit der Wahl im September die absolute Mehrheit im Parlament haben und deshalb die nächste Regierung stellen könnten, wollen die Ankünfte einschränken.