Iran: Korruption als Zündstoff für Proteste

Armut, Unruhen, Repressalien: Die Lage im Iran gilt schon seit Jahren als volatil – nicht zuletzt wegen der Wirtschaftskrise, die zum „Katalysator“ der aktuellen Proteste geworden sei, sagte der iranische Wirtschaftsexperte Mahdi Ghodsi zu ORF.at. Denn während die Bevölkerung stets ärmer wird, nehmen Korruption und Freunderlwirtschaft an der Spitze des islamischen Regimes zu.

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Hunderte protestieren in Sahedan gegen Regierung

Drei Wochen nach der gewaltsamen Niederschlagung von Protesten in der iranischen Stadt Sahedan im Südosten des Landes haben dort heute wieder Hunderte Menschen gegen die Regierung in Teheran demonstriert. In online veröffentlichten Videos waren Demonstranten vor einer Polizeistation zu sehen, die „Tod dem Diktator“ skandierten.

Ein weiteres von dem US-finanzierten Radiosender Farda geteiltes Video zeigte Protestierende, die nach dem Freitagsgebet „Tod für Chamenei“ und „Einheit, Einheit“ riefen. „Etwa 57 Randalierer“ seien festgenommen worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA unter Berufung auf den Polizeichef der Provinz Sistan-Balutschistan, Ahmad Taheri. Die nahe der Grenze zu Afghanistan und Pakistan gelegene Provinz ist eine der ärmsten Regionen des Landes und Heimat der belutschischen Minderheit.

Sie hängt mehrheitlich dem sunnitischen Islam an und nicht dem im Iran vorherrschenden Schia-Islam. Menschenrechtsorganisationen beklagen seit Langem ihre Diskriminierung durch die schiitische Führung in Teheran. Jedes Jahr werden unverhältnismäßig viele Belutschen bei Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften getötet oder verurteilt und hingerichtet.

CNN: US-Regierung spricht mit Musk über Starlink-Dienst im Iran

Die US-Regierung führt einem Medienbericht zufolge Gespräche mit dem Tesla-Chef und SpaceX-CEO Elon Musk über die Installation des Starlink-Satellitenbreitbanddienstes im Iran. Das berichtete der Sender CNN heute unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Starlink könnte der iranischen Bevölkerung helfen, die Beschränkungen des Regimes beim Internetzugang zu umgehen.

Weder bei SpaceX noch bei der US-Regierung war zunächst eine Stellungnahme zu erhalten. Musk hatte Ende September auf dem Kurznachrichtendienst Twitter geschrieben, den Satellitenbreitbanddienst für die Menschen im Iran aktivieren zu wollen. Nach früheren Angaben des US-Finanzministeriums will die Regierung in Washington den Internetzugang für Iraner trotz bestehender Sanktionen wegen des Atomprogramms ausbauen.