US-Verteidigungsminister telefonierte mit Kreml-Amtskollegen

Nach den jüngsten Eskalationen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine haben die Verteidigungsminister der USA und Russlands erstmals nach längerer Pause miteinander telefoniert. Das teilten die beiden Länder gestern mit.

Aus dem Pentagon in Washington hieß es, US-Minister Lloyd Austin habe in dem Gespräch mit seinem russischen Kollegen Sergej Schoigu betont, wie wichtig es sei, die Kommunikationswege inmitten des laufenden Krieges aufrechtzuerhalten. Eine Pentagon-Sprecherin sagte, Austin habe das Telefonat initiiert. Auf Nachfragen, warum das Gespräch gerade jetzt nach längerer Funkstille stattgefunden habe, sagte sie lediglich, es habe sich die Gelegenheit geboten, sich auszutauschen.

Die USA hatten am Vortag mitgeteilt, dass Russland nach Erkenntnissen der US-Regierung beim Einsatz von Kampfdrohnen von iranischen Kräften unterstützt werde. Russland streitet das ab. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte zum Telefonat lediglich mit, bei dem Gespräch sei es um aktuelle Fragen der internationalen Sicherheit gegangen. Ein Thema sei die Lage in der Ukraine gewesen.

Mitte Mai hatte Austin seinen Kollegen Schoigu das erste Mal seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine am 24. Februar angerufen und dabei auf einen sofortigen Waffenstillstand gedrängt. Moskau wiederum wirft Washington immer wieder vor, die Ukraine als Schlachtfeld zu benutzen, um mit Waffenlieferungen an Kiew und mit schweren Sanktionen Druck auf Russland auszuüben.