Johnson für mögliches Comeback zurück in London

Der britische Ex-Premier und mögliche erneute Kandidat Boris Johnson ist Berichten zufolge nach einem abgebrochenen Karibik-Urlaub heute mit einem Linienflieger in London gelandet. Mit seiner Frau Carrie Johnson und seinen Kindern war der 58-Jährige in der Dominikanischen Republik gestern in ein Flugzeug gen Heimat gestiegen, wie ein Sky-News-Reporter beobachtete. Der Korrespondent berichtete von „gemischten Reaktionen“ – so sollen von Mitreisenden einige Buhrufe gekommen sein.

Nach dem Rücktritt von Premierministerin Liz Truss wird es in den britischen Medien vielfach als gesichert angesehen, dass sich Johnson in das Rennen um die Nachfolge als Vorsitzender der Konservativen einschalten werde.

Von Parteifreunden hieß es in Medienberichten, Johnson sei „dazu bereit“. Offiziell hat er eine Kandidatur bisher nicht angemeldet. Johnson war Anfang Juli durch eine Revolte in den eigenen Reihen zum Rücktritt gezwungen worden. Seine turbulente Amtszeit war von zahlreichen Skandalen überschattet gewesen.

Zuletzt hatte der Zeitpunkt seiner Fernreise Kritik ausgelöst, da im Unterhaus Sitzungswochen sind und Johnson weiterhin regulärer Abgeordneter ist.

Sunak aussichtsreichster Kandidat

Gestern hatte Ex-Finanzminister Rishi Sunak als Erster die Mindestanzahl an Unterstützerinnen und Unterstützern unter den Tory-Abgeordneten hinter sich versammeln können. Sunak gilt als aussichtsreichster Kandidat – nicht zuletzt, weil er die katastrophalen Konsequenzen von Truss’ Wirtschaftsplänen, die sie schließlich zu Fall brachten, vorausgesagt hatte.

Das Politikchaos verschärft die ohnehin stetig schwieriger werdende Lage für die britische Bevölkerung. Sie leidet unter den Teuerungen, ein wachsender Anteil hat Probleme, die Rechnungen zu bezahlen. Ökonominnen und Ökonomen sprechen bereits von einer Rezession.

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