Voestalpine-Stahlproduktion soll emissionsfreier werden

Die voestalpine-Stahlproduktion soll stufenweise emissionsfreier werden. Geplant ist, dass Anfang 2027 in Linz und in Donawitz je ein Elektrolichtbogenofen in Betrieb geht. Der Kostenpunkt liegt bei einer Mrd. Euro. Was derzeit noch fehlt, sind das finale Okay des Aufsichtsrats – es soll 2023 kommen – und die Stromversorgung.

Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für die 220-kV-Leitung, die diese sicherstellen soll, läuft. Grünes Licht wird laut Land OÖ demnächst erwartet. Läuft alles glatt, beginnt 2024 der Bau der Öfen.

Diese Umstellung würde die CO2-Emission nach Unternehmensangaben an den beiden Standorten um rund 30 Prozent senken. Man schaffe dadurch eine Einsparung von drei bis vier Mio. Tonnen CO2 pro Jahr, was fast fünf Prozent der gesamten CO2-Emissionen Österreichs entspreche (2020 emittierte Österreich laut aktuellem Klimaschutzbericht 73.600 Kilotonnen CO2-Äquivalente, Anm.).

Eisenschwamm aus Texas

Die Produktion von CO2-reduziertem Stahl basiert bei der voestalpine zunächst auf Schrott, flüssigem Roheisen und HBI (Hot Briquetted Iron = Eisenschwamm). Den Eisenschwamm will man aus der Direktreduktionsanlage in Texas beziehen. Den Großteil ihrer Anteile an dem Werk hat die voestalpine zwar mittlerweile an den europäischen Stahlriesen ArcelorMittal verkauft und hält nur mehr 20 Prozent, sie hat sich aber die für die Dekarbonisierung nötige Menge an HBI gesichert: jährlich 420.000 Tonnen.

Um die bis 2050 nötige Klimaneutralität zu erreichen, forscht das Unternehmen auch an anderen Technologien auf Basis von grünem Wasserstoff. So steht am Werksgelände in Linz die Pilotanlage H2future, die bereits grünen Wasserstoff erzeugt. In einer Versuchsanlage in Donawitz arbeitet man im Rahmen des Projektes „Sustainable Steel“ an einer Technologie, mit der man aus Erz mittels Wasserstoffplasma in einem einzigen Prozessschritt Rohstahl erzeugen kann, wobei lediglich Wasserdampf entstehen würde – eine „Breakthrough“-Technologie. Offen ist noch, was eine Tonne „grüner“ Stahl im Vergleich zu herkömmlichem kosten wird.