Anschlag auf Hotel in somalischer Hafenstadt Kismayu

In der somalischen Hafenstadt Kismayu haben Attentäter nach Polizeiangaben mit einem mit Sprengstoff beladenen Fahrzeug das Tor eines Hotels gerammt. Es habe im Tawakal-Hotel eine Explosion gegeben, und es seien Schüsse gefallen, sagte ein Polizeioffizier heute. Auch Anrainerinnen und Anrainer berichteten von einer gewaltigen Detonation, gefolgt von Schüssen. Sicherheitskräfte hätten den Ort des Geschehens abgeriegelt.

Al-Schabab bekennt sich

Polizeiangaben zufolge wurden bei dem Angriff, bei dem auch geschossen wurde, mindestens drei Menschen getötet und acht weitere verletzt. Die Sicherheitskräfte werteten den Vorfall als Terrorakt, berichtete das somalische Fernsehen. Zu dem Anschlag habe sich die radikal-islamische Miliz al-Schabab bekannt. Die Miliz ist mit der Extremistenorganisation al-Kaida verbunden.

Ein Sprecher von al-Schabab erklärte, die Gruppe habe den Anschlag ausgeführt. Ziel seien Mitarbeitende der Verwaltung der Region Jubaland gewesen, die in dem Hotel gearbeitet hätten. Die Stadt Kismayu liegt in dieser Region im Süden Somalias, der noch immer teilweise von al-Schabab kontrolliert wird.

Somalia leidet seit Jahren unter Unruhen und Unsicherheit. 1991 stürzten mehrere Milizen gemeinsam Diktator Siad Barre, kämpften dann aber gegeneinander. Al-Schabab bekämpft die von den Vereinten Nationen und Soldaten der Afrikanischen Union unterstützte Regierung und will ein islamistisches Regime errichten.