Schallenberg: Österreich in Südkorea stärker positionieren

Österreich will sich in Südkorea kulturell, wirtschaftlich und politisch stärker positionieren. Das sagte Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) heute nach einem Treffen mit dem Außenminister der Republik Korea, Park Jin, in Seoul. Die beiden Länder seien demokratische und offene Gesellschaft in einer „anspruchsvollen Nachbarschaft“ und „massiv“ vom Export abhängig, betonte Schallenberg unter anderem als Gemeinsamkeiten.

Es sei „bemerkenswert, dass Südkorea sich zum allerersten Mal entschlossen hat, Sanktionen gegen Russland zu verhängen“, sagte er in Hinblick auf die Antwort auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Südkorea sehe diesen wie Österreich als Angriff auf die internationale regelbasierte Ordnung, in der nicht das „Recht des Stärkeren“, sondern die „Stärke des Rechtes“ gelte.

Angespannte Lage auf koreanischer Halbinsel

Das zweite große Thema des heutigen Treffens sei die Sicherheit und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel gewesen. Die Situation sei „sehr angespannt“. Noch nie habe es eine so enge Frequenz an Raketenabschüssen und eine solche Vielfalt an Waffensystemen gegeben, habe Außenminister Park Jin berichtet, so Schallenberg. Auch habe sich die Rhetorik verschärft. Nordkorea nehme nun einen nuklearen Erstschlag in Anspruch.

Es sei hinlänglich bekannt, dass vermutlich nur China „am Ende des Tages“ einen beruhigenden Einfluss auf Pjöngjang haben könne, sagte Schallenberg. Die Republik Korea wisse das genau, und es gebe Kontakte.

Anlass von Schallenbergs Reise ist das 130-jährige Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und Korea und die letztes Jahr eingegangene strategische Partnerschaft. Es handelt sich um den ersten Besuch eines österreichischen Außenministers in Südkorea seit 21 Jahren. Im vergangenen Jahr hatten der damalige Präsident der Republik Korea, Moon Jae-in, und der damalige Außenminister, Eui-Yong Chung, Wien besucht.