Bolsonaro-Unterstützer wirft Granaten auf Polizei

Ein rechter Politiker und Unterstützer des ultrarechten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro hat sich seiner Festnahme durch die Polizei mit Gewalt widersetzt und dabei zwei Beamte mit einer Granate verletzt.

Der frühere Abgeordnete Roberto Jefferson sollte von Polizisten aus seinem Haus in der Stadt Levy Gasparian im Bundesstaat Rio de Janeiro abgeführt werden, als er Granaten warf, wie die Behörden gestern mitteilten.

Jeffersons Überweisung ins Gefängnis war vom Obersten Gerichtshof angeordnet worden, weil dieser gegen die Auflagen seines Hausarrests verstoßen haben soll. Der Hausarrest gegen den Ex-Abgeordneten war verhängt worden, weil dieser eine Richterin in Onlinenetzwerken unflätig beschimpft hatte.

Bolsonaro verurteilte Ex-Abgeordneten

Der Politiker verschanzte sich nach Angaben der Polizei acht Stunden lang vor den Beamten in seinem Haus. Dabei habe er in seinem Widerstand gegen die Festnahme „Schusswaffen und Sprengstoff“ eingesetzt. Nach „intensiven Verhandlungen“ sei Jefferson schließlich festgenommen worden. Er muss sich nun auch wegen des Vorwurfs eines versuchten Tötungsdelikts verantworten.

Bolsonaro verurteilte unverzüglich den Gewaltakt des Ex-Abgeordneten. „Jede Person, die auf einen Polizisten schießt, muss wie ein Bandit behandelt werden“, schrieb er auf Twitter. Bolsonaro bekundete seine Solidarität mit den verletzten Polizisten.

Jefferson hatte sich vor zwei Jahren als „guten Freund“ Bolsonaros bezeichnet. Der Präsident bestritt gestern jedoch, persönliche Verbindungen zu dem Ex-Abgeordneten zu unterhalten. Brasilianische Medien veröffentlichten allerdings mehrere Fotos aus der Zeit seit Bolsonaros Amtsantritt im Jahr 2019, die den Staatschef zusammen mit Jefferson zeigen.