Macron in Rom: „Nichts rechtfertigt diesen Krieg“

Der französische Präsident Emmanuel Macron ist gestern in Rom eingetroffen, um am internationalen Friedenstreffen „Der Schrei des Friedens – Religion und Kultur im Dialog“ teilzunehmen. Politiker, Intellektuelle und Kulturschaffende aus 40 Ländern beteiligten sich am Treffen. Macron betonte dabei, dass „nichts“ den russischen Angriffskrieg rechtfertige.

Macron traf seinen italienischen Amtskollegen Sergio Mattarella, Episkopatschef Matteo Zuppi, den französischen Oberrabbi Haim Korsia und den Generalsekretär der Muslim World League, Abdul Karim al-Issa. Im Rahmen dieses Treffens wird Papst Franziskus morgen im Kolosseum für den Frieden beten.

„Müssen mit dem russischen Volk sprechen“

„Wir müssen mit dem russischen Volk sprechen, wir müssen sein Gewissen ansprechen. Nichts rechtfertigt diesen Krieg, nichts erklärt diesen Krieg. Ich habe mein Bestes getan, um mit (Russlands Präsident Wladimir, Anm.) Putin zu sprechen, aber die Antwort habe ich nicht, und es gibt keine Antwort, die diesen Krieg rechtfertigen, erklären oder legitimieren kann“, sagte der französische Präsident.

Laut Macron ist die russische Invasion in der Ukraine „das Ergebnis eines übersteigerten Nationalismus, der sich aus der Demütigung nährt, die aus der Zerstörung des Sowjetimperiums resultiert“. Russland habe sich vom Rest der Welt isoliert und sich selbst davon überzeugt, dass es Bedrohungen gebe, sagte der französische Präsident.

Franösischer Präsident Macron und italienische Premierministerin Meloni
Reuters/Filippo Attili/Palazzo Chigi Press Office

Erstes Treffen mit Meloni

Nach seiner Ansprache beim Friedenstreffen führte Macron ein Gespräch mit der neuen italienischen Premierministerin Giorgia Meloni von der postfaschistischen FdI am Regierungssitz in Rom. Es handelt sich um das erste Treffen der am Samstag vereidigten Meloni mit einem internationalen Politiker. Der Ukraine-Krieg, die Energiekrise und die EU-Integration zählten zu den besprochenen Themen.