Cherson: Von Moskau eingesetzte Behörden gründen Miliz

Die von Russland eingesetzte Verwaltung der ukrainischen Region Cherson hat heute die Bildung einer lokalen Miliz angekündigt und erklärt, dass alle in der Stadt verbliebenen Männer ihr beitreten können.

In einer Mitteilung auf Telegram erklärten die Besatzungsbehörden, die Männer hätten die „Möglichkeit“, sich den Einheiten der Territorialverteidigung anzuschließen, wenn sie aus freien Stücken in Cherson bleiben wollten. Männer in anderen besetzten ukrainischen Regionen wie Donezk wurden jedoch zuvor gezwungen, sich den Armeen der russischen Stellvertreter im Krieg mit der Ukraine anzuschließen und dort zu kämpfen.

Die russischen Behörden haben die Evakuierung von Cherson angeordnet. Am Wochenende wurde mitgeteilt, dass 25.000 Menschen über den Fluss Dnipro gebracht wurden. Cherson ist eine von vier ukrainischen Regionen, die Russland im vergangenen Monat annektiert hat, obwohl die Kiewer Streitkräfte erhebliche militärische Fortschritte erzielt haben.

Moskau schickt Zehntausende Zivilisten aus Cherson weg

Russland schickte in dem besetzten südukrainischen Gebiet angesichts des Vormarschs der ukrainischen Armee mehr als 20.000 Zivilistinnen und Zivilisten aus der gleichnamigen Stadt auf die andere Seite des Flusses Dnipro.

„Wir haben allen Leuten, die uns heute gehört haben, vorgeschlagen, die Möglichkeit zu nutzen und in den linksufrigen Teil des Gebiets Cherson zu gehen“, sagte Kirill Stremousow, der Vizechef der russischen Besatzungsverwaltung, gestern in einem Radiointerview. Zudem erklärte er, dass die Lage stabil sei und die Verteidigungslinien verstärkt würden.