Lehrpläne: Polaschek kündigt Reform der Reform an

Seit 2018 sind neue Lehrpläne für Volks- und Mittelschule sowie AHS-Unterstufe entwickelt worden. Derzeit werden Stellungnahmen eingearbeitet, dann sollen sie per Verordnung erlassen werden und ab dem Schuljahr 2023/24 gültig sein.

ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek kündigte in der „Kleinen Zeitung“ (Montag-Ausgabe) jedoch bereits eine Reform der Reform an. Die aktuelle Neufassung sei „nicht der Weisheit letzter Schluss“, für ihn handle es sich daher nur um „Übergangslehrpläne“.

Polaschek wird die Neufassung der Lehrpläne, deren Erstellung noch unter dem früheren ÖVP-Ressortchef Heinz Faßmann begonnen wurde, zwar in Kraft setzen, damit die Schulen nicht mit bereits veralteten Vorgängerlehrplänen arbeiten müssten, hieß es in dem Bericht.

Parallele Neufassung der Lehrpläne

Parallel sollen Expertinnen und Experten aber schon mit der Arbeit an einer neuen Neufassung der Lehrpläne beginnen. Es gehe um einen neuen Ansatz, so der Minister: „Wir brauchen eine grundlegende Idee, wie Unterricht in der Zukunft aussehen muss.“ Es gebe ständig neue Herausforderungen an den Unterricht, die sich rasch wandeln, wird Polaschek zitiert.

„Das muss sich auch in der Gestaltung der Lehrpläne spiegeln. Wir brauchen eine neue Art von Lehrplänen, die flexibler und deutlich schlanker sind und den Lehrkräften mehr Autonomie einräumen.“

Für NEOS kommt Polascheks Zweifel an den neuen Lehrplänen sehr spät. „Jetzt muss der Bildungsminister endlich eine offene Diskussion anstoßen, wie Schule von morgen aussehen soll“, forderte Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre.

„Es geht um die Frage, was Schule für unsere Kinder sein soll und wie sie den permanenten Wandel unserer Welt aufnehmen kann, ohne dass das zu Überforderung und Überfrachtung führt.“