Equal Pay Day: AK will mehr Geld für Care-Arbeit

Frauen verdienen in Österreich um 17 Prozent weniger als Männer, ab dem 30. Oktober arbeiten sie damit statistisch gesehen bis zum Jahresende gratis. Berücksichtigt man auch Teilzeitbeschäftigte, verdienen Männer sogar um 36 Prozent mehr.

Für Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl muss das Ziel sein, gleiches Gehalt für Frauen und Männer zu erreichen und den Equal Pay Day abzuschaffen. Dafür müsse die Regierung allerdings die „Care-Krise“ beenden, so Anderl heute.

Bessere Bezahlung für Care-Arbeit gefordert

Anderl zeigte sich bei einer Pressekonferenz „genervt“, dass sich der Equal Pay Day Jahr für Jahr nur um wenige Tage verschiebe. Der heurige Wert von 17 Prozent liege auch weniger an einer Verbesserung, sondern daran, dass im Berechnungsjahr 2020 durch die coronavirusbedingte Kurzarbeit Männer um Überstundenentgelte umgefallen und näher an die Fraueneinkommen herangerückt sind, betonte sie.

Die Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern ließen sich nur dann verringern, wenn es für bezahlte Care-Arbeit – also Arbeit in der Kinderbildung, Pflege und dem Sozialbereich – bessere Bezahlung und Rahmenbedingungen gibt.

Derzeit erhält man hier einen durchschnittlichen Bruttostundenlohn von 13,70 Euro, in technischen Berufen sind es 20,10 Euro, wie AK-Ökonomin Katharina Mader vorrechnete. Anderl forderte hier einen Kurswechsel, Care-Arbeit sei „die Grundlage für unser soziales Zusammenleben“, und wir alle seien in unterschiedlichen Phasen unseres Lebens auf solche Leistungen angewiesen.