Nach Ex-Notenbankchef der Ukraine wird gefahndet

Die Antikorruptionsbehörde in der Ukraine lässt nach dem früheren Notenbankchef Kyrylo Schewtschenko fahnden. Es besteht der Verdacht, dass er in die Unterschlagung von umgerechnet rund 5,5 Millionen Euro verwickelt ist.

Schewtschenko bestreitet jedes Fehlverhalten. Er war am 4. Oktober zurückgetreten und hatte das mit gesundheitlichen Problemen begründet. Später sagte er, das sei auf politischen Druck hin geschehen.

Schewtschenko hatte den Posten im Juli 2020 mitten in der Coronavirus-Pandemie übernommen. Bei seinem Rücktritt verwies er auf die Erfolge der Notenbank seit Beginn der russischen Invasion Ende Februar wie den ununterbrochenen Betrieb des Finanzsystems und die Vermeidung von Panik auf dem Devisenmarkt sowie großer Kapitalabflüsse.

Im Zuge seines Rücktritts Anfang Oktober war in ukrainischen Medien über einen Konflikt zwischen Präsidentenbüro und Schewtschenko über die Finanzierung des kriegsbedingten Staatsdefizits spekuliert worden.