Nach Angriff auf Monet-Gemälde: Museum Barberini geschlossen

Nach dem Angriff von Klimaaktivisten auf ein Gemälde von Claude Monet wird das Potsdamer Museum Barberini zunächst geschlossen. Man wolle sich mit den Leihgebern der Ausstellung verständigen, sagte Museumsdirektorin Ortrud Westheider heute auf dpa-Anfrage. Die Hoffnung sei, am nächsten Montag, dem Reformationstag, wieder öffnen zu können.

„Ab morgen ist das Museum für den Rest der Woche geschlossen“, sagte zuvor der Museumsgründer und Kunstmäzen Hasso Plattner den „Potsdamer Neuesten Nachrichten“. „Wir werden in dieser Zeit überlegen, wie wir die Sicherheit erhöhen können.“ Das Museum wird von der Hasso-Plattner-Stiftung betrieben. Auf der Website des Museums waren bis Ende der Woche keine Tickets verfügbar.

„Abwarten, wie Leihgeber dazu stehen“

Das Museum Barberini werde sofort Kontakt zu allen Leihgebern aufnehmen, sagte Plattner. Denn im Museum Barberini wird seit Samstag eine Surrealismusausstellung gezeigt, mit Leihgaben aus 50 Museen und Privatsammlungen. „Wir müssen abwarten, wie die Leihgeber dazu stehen und welche Sicherheitsmaßnahmen sie von uns fordern.“

Es bestehe die Gefahr, dass es künftig „schwerer bis unmöglich“ werde, für Ausstellungen im Museum Barberini Leihgeber zu überzeugen, meinte Plattner. Damit bestehe auch die Gefahr, dass über die Dauerschau mit den rund 100 Werken aus der Privatsammlung hinaus keine Ausstellungen mehr möglich seien.

Auch der Deutsche Museumsbund (DMB) warnte vor schwerwiegenden Folgen für den Kunstbetrieb. „Ein unmittelbarer Kunstgenuss ist so bald nicht mehr möglich – da geht es hin“, sagte der Sicherheitsexperte des DMB und der Hasso-Plattner-Stiftung, Remigiusz Plath. „Wir werden von den Klimaaktivisten instrumentalisiert, um Aufmerksamkeit zu erregen – auf Kosten des Kulturguts.“