Gasförderung: Israel und Libanon einigen sich auf Seegrenze

Israels Ministerpräsident Jair Lapid hat angekündigt, den Vertrag mit dem Libanon zur Grenzziehung im Mittelmeer noch diese Woche unter Dach und Fach zu bringen.

„Am Donnerstag werden wir ein historisches Abkommen mit dem Libanon unterschreiben“, sagte Lapid gestern. Die von den USA vermittelte Abmachung soll die Offshore-Gasförderung im östlichen Mittelmeer ermöglichen.

Israel werde infolge des Abkommens „in naher Zukunft ein wichtiger Gaslieferant für Europa werden“, sagte Lapid nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte.

Beide Länder planen Gasförderung

Vergangene Woche hatten die Regierungen beider Länder dem Abkommen bereits grundsätzlich zugestimmt. Israel und der Libanon befinden sich offiziell noch im Kriegszustand und unterhalten keine diplomatischen Beziehungen.

Laut Medienberichten und Angaben aus Verhandlungskreisen wurde in dem Abkommen festgelegt, dass Israel die Kontrolle über das Gasfeld Karisch erhält. Israels Vorbereitungen für die dortige Gasförderung laufen bereits.

Der Libanon soll im weiter nordöstlich gelegenen Gasfeld Cana Erdgas fördern dürfen, auch wenn ein Teil des Gasfeldes jenseits einer geplanten Demarkationslinie zwischen den Hoheitsgebieten der beiden Länder liegt. Israel soll laut Ministerpräsident Lapid ungefähr 17 Prozent der Einnahmen vom Cana-Erdgas erhalten.