USA werfen China Spionage zu Telekom-Ermittlungen vor

Chinesische Geheimagenten sollen laut US-Justiz versucht haben, Ermittlungen gegen den Telekommunikationsgiganten Huawei auszuspionieren. US-Justizminister Merrick Garland gab gestern Ermittlungsverfahren gegen zwei Chinesen wegen Justizbehinderung und Geldwäsche bekannt.

He Guochun und Wang Zheng sollen laut Anklageschrift versucht haben, durch Bestechung an Justizunterlagen zu US-Ermittlungen gegen ein „globales Telekommunikationsunternehmen“ aus China zu gelangen.

Die beiden Agenten hätten unter anderem Bitcoins im Wert von 61.000 Dollar an einen US-Regierungsvertreter gezahlt, von dem sie geglaubt hätten, sie hätten ihn als Informanten rekrutiert, erklärte das US-Justizministerium. Der US-Vertreter sei aber „ein Doppelagent“ unter Aufsicht der US-Bundespolizei FBI gewesen.

Huawei nicht namentlich genannt

Der Name Huawei wird in den Anklagedokumenten nicht genannt. Mehrere US-Medien berichteten aber unter Berufung auf informierte Kreise, bei dem „globalen Telekommunikationsunternehmen“ handle es sich um den Smartphone-Hersteller und weltgrößten Anbieter von 5G-Netzwerkausrüstung. Die in den Anklagedokumenten genannten Daten passen außerdem genau zum Fall Huawei.

Die US-Justiz hatte im Januar 2019 offiziell Anklage gegen Huawei und dessen im Vormonat auf Betreiben der USA in Kanada festgenommene Finanzdirektorin Meng Wanzhou erhoben. Das Justizministerium warf Huawei, Meng und zwei Tochterunternehmen Verstöße gegen die US-Sanktionen gegen den Iran vor. Zwei Huawei-Tochterunternehmen wurde zudem Industriespionage zur Last gelegt.