Steinmeier zu Besuch in Kiew eingetroffen

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist heute zu einem überraschenden Besuch in der Ukraine eingetroffen. Er kam in der Früh mit dem Zug in der Hauptstadt Kiew an.

Dort wird er sich im Laufe des Tages auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen. In weiteren Stationen will sich Steinmeier unter anderem mit eigenen Augen einen Überblick über die Zerstörungen durch die russischen Angriffe verschaffen.

Er ist erstmals seit dem Beginn des Krieges am 24. Februar in der Ukraine. Es ist bereits der dritte Anlauf des deutschen Bundespräsidenten zu einer Reise dorthin. In der vergangenen Woche war diese aus Sicherheitsgründen kurzfristig verschoben worden.

In den Tagen davor hatte Russland wiederholt mit Raketen und Drohnen die Infrastruktur der Ukraine angegriffen und die Strom- und Wärmeversorgung schwer beschädigt. Auch die Hauptstadt Kiew wurde attackiert.

Steinmeier ausgeladen

Eigentlich wollte Steinmeier bereits Mitte April nach Kiew reisen – zusammen mit den Staatspräsidenten Polens, Lettlands, Litauens und Estlands. Die Initiative hierfür war von Polens Präsident Andrzej Duda ausgegangen. Unmittelbar vor dem Start kam aus Kiew aber eine Absage für Steinmeier.

Die Ausladung wurde in Berlin als beispielloser diplomatischer und politischer Affront gewertet. Erst ein Telefongespräch beider Präsidenten Anfang Mai entspannte die Lage wieder.

Steinmeier und Selenskyj wollen nun nach Angaben des deutschen Bundespräsidialamts einen gemeinsamen Appell an deutsche Städte und Gemeinden richten, kurzfristig neue Partnerschaften mit ukrainischen Kommunen zu schließen und den Menschen dort über den Winter zu helfen.

Diese leiden besonders durch die Zerstörungen an der Energieinfrastruktur infolge der jüngsten russischen Drohnen- und Raketenangriffe.