„Klasse Job“: Polaschek wirbt um mehr Lehrpersonal

In einigen Regionen und Fächern gibt es in Österreich schon seit Jahren zu wenig ausgebildetes Lehrpersonal, zuletzt hat der Mangel sich verschärft. Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) kündigte heute deshalb unter dem Titel „Klasse Job“ die „größte Lehrkräfteoffensive der Zweiten Republik“ an.

Neben einer Weiterentwicklung der Ausbildung soll eine neue Erzählung von Schule und das Recruiting neuer Zielgruppen mehr Personal bringen.

Lehrpläne werden erneut reformiert

Polaschek schwebt ein neues Lehrerbild vor, das „den Ansprüchen des 21. Jahrhunderts gerecht werden“ soll. So spiele etwa sozialer Austausch mit den Jungen eine viel größere Rolle als früher, außerdem werde man neue Wege zur Vermittlung bestimmter Themen wie politischer Bildung etc. ausloten.

Dieses neue Bild soll auch in Entwicklungen und Reformen einfließen, etwa bei Schulqualitätsrahmen, Schulleitungsprofil und neuen Lehrplänen, die der Minister bereits ein Jahr vor Inkrafttreten der gerade erst fertiggestellten Neufassung schon wieder reformieren will.

600.000 Euro stehen bereit

Um mehr Personen für den Lehrberuf zu gewinnen, soll Schule außerdem als attraktiver Lebens- und Arbeitsraum positioniert werden. Österreich habe ein sehr gutes Schulsystem, das werde in der Gesellschaft viel zu wenig wertgeschätzt. Mit einer in den kommenden Wochen startenden, 600.000 Euro schweren Kampagne will das Ministerium in Printmedien und sozialen Netzwerken gezielt unterschiedliche Zielgruppen ansprechen.

Über www.klassejob.at sollen Interessierte passgenau erfahren, wie sie in das Schulsystem kommen, und wer wo gesucht wird. Ein Bedarfsrechner zeigt, welche Fächer gefragt sind, und wo besonders viel Personal gebraucht wird. Um die Personaleinstellung zu erleichtern, sollen in den Bildungsdirektionen Abläufe etwa beim Bewerbungsprozess verbessert werden.