Tabakkonzern JTI beklagt Steuervorteil für Verdampfer

Der Tabakkonzern Japan Tobacco International (JTI) beklagt einen Steuervorteil für Verdampfer. Im Budgetbegleitgesetz, das gerade in Begutachtung ist, ist ein neues Steuermodell für den Tabakbereich vorgesehen. Während eine klassische Zigarette mit 75 Prozent des Verkaufspreises besteuert werde, bestehe bei der Nikotinkonsumform Tabak zum Erhitzen – damit sind die Verdampfer gemeint – ein extremer Steuervorteil, der laut JTI nicht rational erklärbar sei.

Auch in der neuen Besteuerung bleibe das so, die Schere gehe sogar noch weiter auf, kritisierte der Tabakriese in einer Stellungnahme zu dem Budgetbegleitgesetz. Durch die niedrigere Besteuerung bei Verdampfern entgingen dem Staat jährlich über 100 Mio. Euro.

JTI verweist auf Deutschland, wo heuer eine Steuer für Tabak zum Erhitzen eingeführt wurde, die bei 80 Prozent von jener auf klassische Zigaretten liegt. JTI vertritt den Standpunkt, dass die Steuerunterschiede in Österreich den Markt stark verzerren würden.

In einem Punkt sind Zigaretten und Verdampfer gleich: Die österreichische Krebshilfe rät von beiden Formen des Rauchens ab. E-Zigaretten und Vaporizer seien nur eine „etwas weniger ungesunde Alternative zur klassischen Zigarette“. Sie seien in einer Raucherkarriere Einstiegs- und Ausstiegspräparat zugleich, sagte Martina Löwe, Geschäftsführerin bei der Krebshilfe.