Russland erneuert vor UNO Vorwürfe zu „schmutziger Bombe“

Der UNO-Sicherheitsrat hat gestern auf einer nicht öffentlichen Sitzung über die wiederholten russischen Anschuldigungen beraten, die Ukraine plane den Einsatz einer „schmutzigen Bombe“. Russland sagte, es „bezweifle“, dass Inspektionen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) beweisen könnten, dass das nicht der Fall sei. Die Sitzung fand auf Initiative Russlands statt. Kiew und seine westlichen Verbündeten wiesen die Anschuldigungen erneut nachdrücklich zurück.

„Wir haben bei diesem privaten Treffen weder neue Beweise gesehen noch gehört“, sagte der stellvertretende britische UNO-Botschafter James Kariuki nach der Sitzung und verurteilte die „Desinformation“ Russlands. Die Ukraine habe „nichts zu verbergen“, Inspektoren der IAEA seien auf dem Weg, fügte er hinzu.

„Durchsichtig falsche Behauptung“

Der stellvertretende russische UNO-Botschafter Dmitri Poljanskij bekräftigte nach der Sitzung indes den russischen Vorwurf, dass die Verwendung einer „schmutzigen Bombe“ eine „sehr ernste Gefahr“ sei, „eine ernsthafte Bedrohung“. Die Ukraine habe „die Fähigkeiten“ und „die Gründe dafür, weil das Regime von (Wolodymyr, Anm.) Selenskyj eine Niederlage vermeiden und die NATO in eine direkte Konfrontation mit Russland verwickeln“ wolle, sagte er.

Bei einer „schmutzigen Bombe“ handelt es sich um einen konventionellen Sprengkörper, der bei seiner Explosion radioaktives Material in der Umgebung verteilt. Im Unterschied zu Atombomben gibt es bei solchen Sprengkörpern keine nukleare Explosion.

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte entsprechende Vorwürfe gegen die Ukraine erstmals am Sonntag in Telefonaten mit seinen Kollegen aus den USA, Frankreich, Großbritannien und der Türkei erhoben. Washington, Paris und London wiesen die Vorwürfe als „durchsichtig falsche Behauptungen“ Moskaus in einer gemeinsamen Erklärung zurück.