„Stern“ ist Verschwörungstheoretiker Hildmann auf der Spur

Das deutsche Magazin „Stern“ hat eigenen Angaben zufolge den wegen Volksverhetzung gesuchten Verschwörungsideologen Attila Hildmann in der Türkei ausfindig gemacht.

Wie der „Stern“ heute berichtete, halte Hildmann sich in der Stadt Kartepe, etwa eineinhalb Stunden südöstlich von Istanbul, versteckt. Der als Koch bekanntgewordene Hildmann wird per internationalen Haftbefehl gesucht.

Verschwörungsideologe der CoV-Krise

Hildmann war während der Coronavirus-Krise als Verschwörungsideologe in Erscheinung getreten. Ihm werden von der deutschen Justiz unter anderem Volksverhetzung und die öffentliche Aufforderung zu Straftaten vorgeworfen.

Der „Stern“ recherchierte eigenen Angaben zufolge seit Mai 2022 zu Hildmanns Aufenthaltsort. Dabei begleitete das Magazin zeitweise eine Gruppe von Hobbydetektiven, die Hildmann schon länger auf der Spur war. Ein Mitglied der selbst ernannten „Hildbusters“, Alexander Brehm, konfrontierte gemeinsam mit „Stern“-Reportern Hildmann in seinem Versteck. Brehm habe danach unverzüglich das deutsche Generalkonsulat in Istanbul informiert.

Radikale Botschaften für zahlende Anhänger

Wie das Magazin weiter berichtete, sammelte Hildmann seit Juni in einem privaten Kanal des Dienstes Telegram rund 200 zahlende Anhänger, von denen viele erkennbar Neonazis seien. Es gebe einen Austausch über NPD-Aufmärsche, einige würden Hildmann als „mein Führer“ anreden, er selbst hetze die Mitglieder auf. So fordere er sie auf, Sport zu treiben und sich für den Kampf vorzubereiten. „Eines Tages müsst ihr euch verteidigen.“

Trotz der Strafverfolgung verkaufe Hildmann weiter seine veganen Lebensmittel in Deutschland; eine Briefkastenfirma aus Berlin sei ihm dabei offenbar behilflich. Der Onlineshop, über den die Waren verkauft werden, werde von einem wegen Volksverhetzung vorbestraften NPD-Mann betrieben, berichtete der „Stern“.