Italiens Küstenwache rettete 1.200 Menschen aus Mittelmeer

Bei mehreren Einsätzen im Mittelmeer sind seit gestern Abend circa 1.200 Geflüchtete im zentralen Mittelmeer gerettet worden. Dabei wurden zwei Leichen geborgen, teilte die Küstenwache heute mit. Die Geflüchteten wurden von Schiffen der italienischen Küstenwache und der Marine gerettet.

Zwei Fischerboote mit mehreren hundert Geflüchteten an Bord, die aus Libyen abgefahren waren, wurden in Sicherheit gebracht. Auf dem ersten Fischerboot befanden sich 416 Geflüchtete, die an Bord des italienischen Marineschiffes „Diciotti“ gingen.

Ein spanisches Patrouillenboot, das im Rahmen einer Frontex-Mission unterwegs war, nahm außerdem 78 Geflüchtete an Bord. Bei der Rettung anderer Booten erreichte die Gesamtzahl der Geretteten circa 1.200 Menschen.

Auch „Ocean Viking“ im Einsatz

Die Crew des von der Hilfsorganisation SOS Mediterranee betriebenen Rettungsschiffes „Ocean Viking“ hat bei weiteren Einsätzen im Mittelmeer mehrere Geflüchtete in Sicherheit gebracht. An Bord befinden sich derzeit 202 Menschen, die vor Libyen gerettet wurden, twitterte SOS Mediterranee heute. Die NGO forderte einen Landehafen für die Geretteten.

Die Crew des Rettungsschiffes „Humanity 1“ hat in der Nacht auf heute außerdem 113 Menschen gerettet, die sich an Bord eines seeuntauglichen Schiffes befanden. An Bord des Rettungsschiffes „SOS Humanity“ sind derzeit 158 Personen.

Innenministerium prüft Landungsverbot

Das italienische Innenministerium prüft ein Landungsverbot für die Rettungsschiffe, die in Italien landen wollen. Die beiden Schiffe „Ocean Viking“ und „Humanity 1“ seien nicht im Einklang mit den EU-Regeln, verlautete aus dem Innenministerium in Rom. Das Landungsverbot könnte zu einem Politikum werden.

Die neue italienische Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni will sich stärker dafür einsetzen, Migrantenabfahrten von Nordafrika in Richtung Süditalien zu verhindern. „Die Rettung von Menschen und der humanitäre Ansatz ist wichtig, aber wir werden alles Erdenkliche tun, um diese Seefahrten, die manchmal zu Todesfahrten werden, zu verhindern“, sagte der neue Innenminister Matteo Piantedosi laut Medienangaben.

Der italienische Außenminister Antonio Tajani versprach heute einen entschlosseneren Kampf Italiens gegen die illegale Migration. Legale Einwanderungswege sollen dagegen gefördert werden. Zugleich erklärte sich Tajani laut Medienangaben für Kooperationsprogramme mit afrikanischen Ländern, um die Auswanderung in Richtung Europa zu bremsen.