Bosnien: Dodik zum Wahlsieger im serbischen Landesteil erklärt

Die Zentrale Wahlkommission Bosnien-Herzegowinas hat den Nationalisten Milorad Dodik zum Sieger der Präsidentschaftswahl im serbischen Landesteil erklärt. „Milorad Dodik ist der Präsident der Serbischen Republik (RS)“, sagte Kommissionschef Suad Arnautovic heute vor Journalisten. Zuvor hatte die Wahlkommission die Stimmen für die Präsidentschaftswahl aus den mehr als 2.200 Wahllokalen der RS neu auszählen lassen.

Dodik hatte bei der Wahl am 2. Oktober einen Vorsprung von weniger als 30.000 Stimmen vor der Oppositionskandidatin Jelena Trivic. Ihr Lager hatte von Wahlbetrug gesprochen und das mit zahlreichen Unregelmäßigkeiten begründet.

Dodik ist die treibende Kraft hinter den Bestrebungen, die RS aus dem bosnischen Staatsverband herauszulösen. Er bestimmt – unabhängig von seiner jeweiligen politischen Funktion – seit Jahrzehnten die Politik in der Serbenrepublik. Zuletzt war er serbisches Mitglied im dreiköpfigen Staatspräsidium von Bosnien-Herzegowina, in dem auch noch ein Bosniake und ein Kroate sitzen.