Slowenien deckelt Preise für erdgasbetriebene Fernwärme

Die slowenische Regierung hat einen Preisdeckel für die erdgasbetriebene Fernwärme eingeführt, um künftige Teuerungen zu verhindern. Die Preisobergrenze tritt mit 1. November in Kraft und wird vor allem die Fernwärmesysteme in den Städten Maribor, Jesenice, Trbovlje und Nova Gorica betreffen, die Gas als Heizquelle verwenden, wie die slowenische Nachrichtenagentur STA berichtete.

Die Betreiber hatten bereits erwogen, die Preise Anfang kommendes Jahres zu erhöhen. Hätte die Regierung nicht mit der Preisdeckelung eingegriffen, wären die Rechnungen für die Verbraucher deutlich höher geworden, hatte der slowenische Infrastrukturminister Bojan Kumer gestern nach der Kabinettssitzung gesagt. Laut dem Minister werden die Preise in diesem Winter im Vergleich zum Vorjahr ohnehin steigen, sie werden aber deutlich niedriger sein, als sie ohne Preisregulierung wären.

In den vier Städten, deren Fernwärmesysteme Erdgas als Hauptheizquelle verwenden, sind hohe Gaspreise besonders stark zu spüren. In anderen Städten wird das Gas für die Fernwärme in geringerem Umfang benutzt. In der Hauptstadt Ljubljana etwa, die mit rund 65.000 Nutzern das größte Fernwärmesystem in Slowenien hat, wird Kohle als primäre Heizquelle verwendet.

Im Kampf gegen die Inflationskrise werden in Slowenien seit September die Strom- und Gaspreise für Haushalte und gewerbliche Kleinverbraucher reguliert. Außerdem gilt während der Heizsaison ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz auf Gas, Strom, Brennholz und Fernwärme. Maßnahmen für gewerbliche Mittel- und Großverbraucher, die ebenfalls in Richtung Preisdeckelung gehen sollen, werden noch vorbereitet und sollen im November vorgestellt werden.