Revolutionsgarden im Iran: „Heute letzter Tag der Unruhen"

Die Revolutionsgarden im Iran haben Regierungsgegner vor weiteren Protesten gewarnt. „Geht nicht mehr auf die Straßen. Heute ist der letzte Tag der Unruhen“, warnte der Kommandeur der in der Islamischen Republik mächtigen Organisation, Hussein Salami, die Demonstrantinnen und Demonstranten heute. Am Vortag war es wieder zu Protesten gekommen, bei denen der Tod des geistlichen und staatlichen Oberhauptes Ajatollah Ali Chamenei gefordert wurde.

Zeitung weist Spionagevorwürfe gegen Reporterin zurück

Die iranische Tageszeitung „Schargh“ hat unterdessen Spionagevorwürfe gegen ihre inhaftierte Reporterin Nilufar Hamedi vehement zurückgewiesen. Bei ihrer Berichterstattung zum Thema der in Polizeigewahrsam verstorbenen jungen iranischen Kurdin Mahsa Amini sei Hamedi lediglich ihrer journalistischen Tätigkeit nachgegangen, betonte Chefredakteur Mehdi Rahmanian.

Ein Geheimdienstbericht hatte Hamedi und eine Kollegin unter anderem beschuldigt, von der amerikanischen „Staatsmafia“ und der CIA ausgebildet worden zu sein und mit diesen zusammengearbeitet zu haben. Ihre Reportagen seien dann vom Ausland ausgenutzt worden, um die Unruhen im Iran zu entfachen, hieß es.

Hamedi war die erste Journalistin gewesen, die den Fall Aminis im Iran publik machte. Sie wurde festgenommen und sitzt seit gut einem Monat im berüchtigten Ewin-Gefängnis in der Hauptstadt Teheran. Falls der Geheimdienst auf seinen Vorwürfen gegen Hamedi und ihre Kollegin Elahe Mohammadi bestehen sollte, könnten den Journalistinnen hohe Haftstrafen drohen.

Bilder eines Landes in Aufruhr

Seit Wochen gehen unzählige Menschen im gesamten Land gegen das islamische Regime auf die Straßen – und ein Ende ist nicht in Sicht. Frauen, Männer, Studierende und Schülerinnen und Schüler sind beteiligt. Menschen aus allen Klassen und Gesellschaftsschichten machen ihrem Unmut über die jahrelangen Repressalien Luft. Manche der Demonstrierenden sehen bereits den Anbeginn einer Revolution im Land.

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