Kreml wirft London Beteiligung an „Nord Stream“-Explosionen vor

Russland wirft Großbritannien vor, in die Explosionen an den deutsch-russischen Gaspipelines „Nord Stream 1“ und „Nord Stream 2“ verwickelt gewesen zu sein. Mitglieder einer „Einheit der britischen Marine“ hätten Ende September an der „Planung, Belieferung und Ausführung“ des „Terrorangriffs“ mitgewirkt, so das russische Verteidigungsministerium heute auf Telegram. Die insgesamt vier Explosionen vor der dänischen Insel Bornholm hatten mehrere Lecks in die Pipelines gerissen.

Russland hatte sich wiederholt darüber beschwert, dass es nicht in die internationale Untersuchung zu den mutmaßlich durch Sabotageakte verursachten Lecks einbezogen worden sei. Die schwedische Justiz kündigte zuvor an, die Pipelines erneut inspizieren zu wollen. Eine ähnliche Ankündigung hatte auch die Firma Nord Stream gemacht und zu diesem Zweck ein ziviles Schiff unter russischer Flagge entsandt.

Den am 26. September entdeckten Lecks waren Explosionen vorausgegangen, erste Unterwasseruntersuchungen erhärteten den Verdacht auf Sabotageakte. Seit Beginn des Ukraine-Konflikts stehen die beiden Pipelines zwischen Russland und Deutschland im Mittelpunkt geopolitischer Spannungen.