Pakistaner nach 18 Jahren Haft aus Guantanamo entlassen

Nach 18 Jahren Haft im umstrittenen US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba ist ein pakistanischer Staatsbürger entlassen worden und in seine Heimat zurückgekehrt. Der 75-Jährige sei nun wieder bei seiner Familie, teilte Pakistans Außenministerium heute in Islamabad mit. Nach pakistanischen Medienberichten war der Mann der älteste Gefangene in dem Lager, das die USA unter dem damaligen Präsidenten George W. Bush nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 errichtet hatten.

Der wohlhabende Geschäftsmann mit Wohnsitz in den USA war 2003 in Thailand festgenommen und im Jahr darauf nach Guantanamo gebracht worden. Ihm wurde zur Last gelegt, den Attentätern vom 11. September über eine Finanztransaktion geholfen zu haben. Er hat die Vorwürfe stets bestritten. Sein Sohn wurde ebenfalls unter dem Vorwurf inhaftiert, die Terroristen unterstützt zu haben. Er saß in den USA im Gefängnis. Sein Urteil wurde jedoch aufgehoben, sodass er vergangenes Jahr nach Pakistan ausreisen durfte.

Das US-Gefangenenlager auf Kuba war errichtet worden, um mutmaßliche islamistische Terroristen ohne Prozess festzuhalten. Zeitweise waren fast 800 Menschen in dem Camp inhaftiert, das im US-Marinestützpunkt Guantanamo Bay liegt.