„Nord-Stream“-Explosionen: GB weist russische Vorwürfe zurück

Großbritannien hat russische Vorwürfe zurückgewiesen, wonach die britische Marine für die Explosionen an den Ostsee-Gaspipelines „Nord Stream 1“ und „Nord Stream 2“ verantwortlich sei. „Um von ihrem katastrophalen Umgang mit der illegalen Invasion in der Ukraine abzulenken, greift das russische Verteidigungsministerium auf die Verbreitung falscher Behauptungen epischen Ausmaßes zurück“, twitterte das Verteidigungsministerium in London heute. „Diese erfundene Geschichte sagt mehr über Streitigkeiten innerhalb der russischen Regierung aus als über den Westen.“

Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium britischen Kräften vorgeworfen, ukrainische Einheiten bei Drohnenangriffen auf die russische Schwarzmeer-Flotte angeleitet zu haben. „Nach verfügbaren Informationen waren Vertreter derselben Einheit der britischen Marine an der Planung, Bereitstellung und Durchführung des Terroranschlags in der Ostsee zur Sprengung der Gaspipelines ‚Nord Stream 1‘ und ‚Nord Stream 2‘ beteiligt“, so das Ministerium weiter.

„Das ist eine glatte Lüge“

„Das ist eine glatte Lüge, und wir wissen alle, dass es die Russen waren“, sagte der frühere Royal-Navy-Admiral Chris Parry dem Sender Sky News. „Die russische Propaganda beschuldigt alle anderen immer dessen, was sie tatsächlich selbst getan haben.“ Die britische Marine besitze gar nicht die Fähigkeit, die Gasleitungen zu sprengen.

Ende September waren nach Explosionen in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm vier Lecks an den Pipelines entdeckt worden, die jeweils als Doppelstränge zwischen Russland und Lubmin im Nordosten Deutschlands verlaufen. Unter anderem die EU und die NATO gehen von Sabotage aus.