Mindestens 100 Tote bei Terroranschlägen in Mogadischu

In der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind bei der Explosion zweier Autobomben vor dem Bildungsministerium gestern mindestens 100 Menschen getötet und 300 verletzt worden. Wie der Präsident des Landes, Hassan Scheich Mohamud, heute in einer Erklärung mitteilte, sind unter den Opfern auch Frauen, Kinder und Studierende.

Die erste Explosion traf das Bildungsministerium in der Nähe einer belebten Kreuzung in Mogadischu, die zweite Autobombe explodierte, als Krankenwagen eintrafen und Menschen sich versammelten, um den Opfern zu helfen. Die Explosionen waren so gewaltig, dass die Druckwelle die Fenster in der Umgebung zerschlug.

Präsident macht al-Schabaab verantwortlich

Der Präsident machte die radikal-islamische al-Schabaab für den Anschlag verantwortlich. Mohamud zufolge könnte die Zahl der Opfer noch steigen. Er habe die Regierung angewiesen, den zum Teil Schwerverletzten unverzüglich medizinische Hilfe zukommen zu lassen.

Zerstörung nach Anschlag in Mogadischu
AP/Farah Abdi Warsameh

Später bekannte sich die mit dem Terrornetzwerk al-Kaida verbündete al-Schabaab-Miliz tatsächlich zu den Angriffen. In einer Erklärung gab die Miliz bekannt, ihre Kämpfer hätten das Bildungsministerium angegriffen.

Somalia leidet seit Jahren unter Unruhen und Unsicherheit. 1991 stürzten mehrere Milizen gemeinsam Diktator Siad Barre, kämpften dann aber gegeneinander. Die al-Schabaab bekämpft die von den Vereinten Nationen (UNO) und Soldaten der Afrikanischen Union (AU) unterstützte Regierung und will ein islamistisches Regime errichten.

Die Miliz hat nicht nur in Somalia, sondern auch in Kenia und Uganda mehrfach Attentate verübt. Bei ihrem bisher schwersten Anschlag wurden im Oktober 2017 in Mogadischu fast 600 Menschen getötet. Damals war ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug in der Nähe eines Tanklastwagens explodiert.