UNO: Getreidefrachter fahren weiter über Schwarzes Meer

Trotz der russischen Aussetzung des Abkommens zum Export von Getreide aus der Ukraine sollen heute weiter Schiffe über den Korridor im Schwarzen Meer ausfahren. Die Delegationen der Vereinten Nationen (UNO), der Türkei und der Ukraine hätten sich auf einen entsprechenden Plan geeinigt, hieß es in einer Mitteilung des Koordinierungszentrums in Istanbul in der Nacht.

So sollen zwölf Schiffe durch den Korridor in Richtung Istanbul aufbrechen, vier in entgegengesetzte Richtung. Die russische Delegation sei darüber informiert worden. Derzeit würden sich 21 an der Initiative beteiligte und mit etwa 700.000 Tonnen Getreide beladene Frachter in oder in der Nähe der drei ukrainischen Häfen befinden, hieß es.

Russland kündigte Abkommen auf

Russland hatte zuvor seine Zustimmung zu den im Getreideabkommen vereinbarten Exporten „auf unbestimmte Zeit“ ausgesetzt. Diese waren im Juli unter Vermittlung der Türkei und der UNO vereinbart worden und hatten die monatelange Blockade der ukrainischen Getreideausfuhren infolge des russischen Angriffskriegs beendet.

Laut türkischen Angaben sind seither 9,3 Mio. Tonnen Getreide verschifft worden. Es war verabredet worden, dass die Schiffe und ihre Fracht jeweils bei der Durchfahrt durch die türkische Meerenge Bosporus kontrolliert werden.

Ursprünglich sollte das Abkommen am 19. November auslaufen – wäre aber, wenn keine Seite widersprochen hätte, automatisch verlängert werden. Moskau hatte das Abkommen zuletzt immer wieder kritisiert, weil es sich infolge der Sanktionen des Westens bei den eigenen Getreide- und Düngemittelexporten ausgebremst sieht.