GB: Innenministerin Braverman erneut unter Druck

Die britische Innenministerin Suella Braverman ist wegen des Bruchs von Sicherheitsvorschriften und ihres Umgangs mit der hohen Zahl an Bootsmigrantinnen und -migranten am Ärmelkanal erneut unter Druck geraten. Die konservative Politikerin, die vor knapp zwei Wochen wegen der Weitergabe geheimer Dokumente an Unbefugte zunächst zurückgetreten war, gab heute zu, in sechs Fällen E-Mails von ihrer beruflichen auf ihre private Adresse weitergeleitet zu haben.

 Britische Innenministerin Suella Braverman
APA/AFP/Niklas Halle’n

Der Rücktritt Bravermans hatte den Sturz der früheren Premierministerin Liz Truss beschleunigt. Trotz des Bruchs von Sicherheitsvorschriften wurde Braverman kurze Zeit später vom neuen Premier Rishi Sunak erneut ins Amt berufen. Sie gilt insbesondere wegen ihrer harten Haltung in Sachen Ayslpolitik als umstritten.

Besonders die Lage in einer völlig überfüllten Unterkunft zur Erstaufnahme in der Grafschaft Kent sorgte für neue Kritik an der Innenministerin. Die Situation in dem Flüchtlingsheim sei „inakzeptabel“, sagte der Abgeordnete Roger Gale von der konservativen Regierungspartei dem Radiosender BBC 4. Der Parlamentarier, in dessen Wahlkreis sich die Einrichtung in dem Ort Manston befindet, warf der Regierung vor, die Situation womöglich absichtlich herbeigeführt zu haben.