Verdi-Villa in Norditalien wird nicht geschlossen

Das Haus, in dem der italienische Opernkomponist Giuseppe Verdi (1813–1901) in Sant’Agata di Villanova in der Nähe der norditalienischen Stadt Piacenza lebte, darf nicht wegen Baufälligkeit geschlossen werden. Das sagte der neue italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano heute. „Die Villa Verdi ist von grundlegender Bedeutung für die Identität der Italiener, und muss daher geschützt und für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben“, so der Minister.

Nach einer langen Reihe juristischer Auseinandersetzungen und Familienstreitigkeiten musste der Leiter des kleinen, aber viel besuchten Museums, Angiolo Carrara Verdi, ein direkter Erbe des Komponisten, nach einer Entscheidung eines Zivilgerichts die Villa verlassen. Damit ging ein 20-jähriger Rechtsstreit zwischen den Erben des Komponisten zu Ende. Gestern war der letzte Tag, an dem das Museum geöffnet war, berichtete die Tageszeitung „La liberta“.

Die „Villa Verdi“, das Wohnhaus Giuseppe Verdis in Sant Agata (Italien)
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Der Oberste Gerichtshof hatte entschieden, dass die Erbschaft des 2001 verstorbenen Alberto Carrara Verdi, Erbe des Komponisten, zu gleichen Teilen unter seinen drei Kindern aufgeteilt werden muss. Da jedoch keiner der drei in der Lage ist, die Anteile der anderen zu übernehmen, muss die Villa mit dem Museum verkauft werden. Das Gericht wird einen Verwalter ernennen, der das Museum bewahren soll. Nach den Worten des Kulturministers hofft Carrara Verdi, dass der Staat selbst, der das Vorkaufsrecht hat, die Villa übernimmt.

50 Jahre lang lebte Verdi in der Villa, in der sich zahlreiche Erinnerungen an das Leben des Komponisten und an sein Werk befinden. Das Dach des Museums ist dringend renovierungsbedürftig. Auch die Fassade muss neu bemalt werden und der sechs Hektar große Park benötigt Instandhaltungsarbeiten.