Milliardär Tinkow gibt russischen Pass ab

Der russische Banker und Unternehmer Oleg Tinkow hat seine russische Staatsbürgerschaft wegen des Angriffskriegs Moskaus in der Ukraine aufgegeben. Tinkow, der Medienberichten zufolge auch die zypriotische Staatsbürgerschaft besitzt, habe diese Entscheidung getroffen, weil er „nicht mit einem faschistischen Land in Verbindung gebracht werden“ wolle. Er teilte ein Bild einer Urkunde, die das „Ende“ seiner russischen Staatsbürgerschaft bestätigen soll.

Oleg Tinkow, 2019
Reuters/Maxim Shemetov

Er hoffe, dass mehr prominente russische Geschäftsleute ihm folgen würden, schrieb Tinkow, „damit das Regime und die Wirtschaft von (Präsident Wladimir) Putin geschwächt werden und er schließlich besiegt werden kann“. Tinkow „hasse Putins Russland“, aber „liebe alle Russen, die eindeutig gegen diesen verrückten Krieg“ seien.

Der Gründer der Onlinebank Tinkoff gilt als einer der bekanntesten russischen Unternehmer. Die Bank ist einer der größten Kreditgeber Russlands und hat rund 20 Millionen Kundinnen und Kunden. 2020 zog sich Tinkow von seinem Posten als Vorstandsvorsitzender zurück.

Tinkow hatte die russische Offensive in der Ukraine bereits zuvor scharf kritisiert und sie als „wahnsinnigen Krieg“ bezeichnet. Den Westen forderte er auf, das „Massaker“ zu beenden. Kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges war der Unternehmer von britischen Sanktionen betroffen.