Blackout in der ukrainischen Hauptstadt Kiew
Reuters/Gleb Garanich
Ukraine-Krieg

Von Stromausfall zu Stromausfall

In vielen Teilen der Ukraine ist in den vergangenen Wochen immer wieder das Licht ausgegangen. Grund dafür sind russische Angriffe auf die Energieinfrastruktur des Landes. Moskau betreibe „Energieterror“, heißt es aus Kiew. Die Angriffe treffen das tägliche Leben der Menschen nämlich unmittelbar. Dunkelheit, Kälte und Angst sind die Folgen – entsprechend groß sind auch die Sorgen vor dem bevorstehenden Winter.

October 31, 2022, Kyiv, Kyiv, Ukraine: Tram on a unlit tram staion in Kyiv. As a consequence of Russian missile attacks on objects of Ukraine s critical infrastructure on October 31,
IMAGO/ZUMA Wire/Danylo Antoniuk
Die Hauptstadt Kiew war am Montag erneut Ziel russischer Angriffe – in der Stadt kam es zu großflächigen Stromausfällen. Hunderttausende Haushalte der Millionenmetropole waren zwischenzeitlich ohne Strom. Vielerorts fehlte auch das Wasser.
Menschen an einer Supermarktkassa ohne Strom in Kharkiv
Reuters/Clodagh Kilcoyne
Doch nicht nur die Hauptstadtregion ist betroffen: Die Finsternis bestimmt vielerorts den Alltag, wie dieses Foto von einem Supermarkt im ostukrainischen Charkiw zeigt
Zerstörte Strommasten in Tsupivka (Ukraine)
Reuters/Clodagh Kilcoyne
Angaben der ukrainischen Regierung zufolge zerstörte Russland bisher rund 40 Prozent der Energieinfrastruktur des Landes. 16 Regionen seien betroffen.
Ukrainische Feuerwehrleute löschen ein Feuer in einer Stromanlage in der Region Rivne
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Zu Angriffen kam es auch im Westen der Ukraine: Im Oblast Riwne löschten Feuerwehrleute Ende Oktober ein Feuer in einer Stromanlage. Die Bevölkerung der Ukraine muss aufgrund der russischen Angriffe schon seit Wochen mit Beschränkungen leben. Die Menschen sind aufgerufen, besonders während der Spitzenzeiten morgens und abends Strom zu sparen. Waschmaschinen und Heizungen sollen möglichst nur nachts in Betrieb sein, unnötige Lichtquellen ausgeschaltet bleiben.
Ein Arbeiter repariert eine Stromleitung bei Charkiw
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Um eine Überlastung des Stromnetzes zu verhindern, kommt es immer wieder zu Stromabschaltungen. Das gibt Experten auch die Möglichkeit, die durch Raketen- und Drohnenangriffe beschädigten Anlagen zu reparieren und wieder ans Netz zu bringen.
Handys werden mittels eines Generators aufgeladen
Reuters/Umit Bektas
Wer sein Handy aufladen möchte, ist nicht selten auf Stromgeneratoren angewiesen. Immer wieder gibt es Appelle, Powerbanks, Batterien und Taschenlampen bereit zu halten.
Autos in Kiew während eines Blackouts Ende Oktober
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Bereits im Oktober blieb Kiew wegen der Angriffe auf Energieanlagen ohne Licht. „Ziel der Angriffe der Russen ist eindeutig die ukrainische Bevölkerung“, so Ukraine-Experte und Gardekommandant Oberst Markus Reisner.
Riesenrad in Kiew, beleuchtet durch einen Generator
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Beleuchtet wird dieses Riesenrad in Kiew von einem Generator
Ein zerstörter Strommast in Mykolaiv
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Zerstörter Strommast in Mykolajiw: Die Ukraine wirft Russland „Energieterror“ vor. Kreml-Chef Wladimir Putin wolle so Menschen in die EU treiben, um dort die Lage durch eine Vielzahl an Flüchtlingen zu destabilisieren, heißt es in Kiew. Russland will die Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur eigenen Angaben zufolge fortsetzen. Die jüngsten schweren Angriffe gelten auch als Antwort auf den Drohnenbeschuss der russischen Schwarzmeer-Flotte auf deren Stützpunkt in Sewastopol auf der Halbinsel Krim am Wochenende.