Polizei fordert zusätzlichen Schutz für US-Kongressmitglieder

Eine Woche vor den US-Kongresswahlen fordert die Kapitol-Polizei in Washington wegen der aufgeheizten Stimmung im Land zusätzliche Schutzmaßnahmen für die Abgeordneten und Senatoren. Angesichts des gegenwärtigen politischen Klimas in den USA müssten mehr Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, um Kongressmitglieder besser schützen zu können, erklärte gestern Tom Manger, Chef der für den Schutz des Parlamentsgeländes zuständigen Polizeieinheit.

Landesweit würden die Behörden Tausenden Fällen nachgehen, um potenziellen Bedrohungen Einhalt zu gebieten, sagte Manger. Eine Präsidialamtssprecherin sagte, die Regierung nehme die Warnung sehr ernst.

Mutmaßlicher Pelosi-Angreifer plädiert auf nicht schuldig

Erst kürzlich war der Ehemann der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, angegriffen worden. Ein Mann hatte im Wohnsitz des Ehepaars in San Francisco mit einem Hammer auf Paul Pelosi eingeschlagen. Laut Polizeiangaben wollte der Täter nach eigenen Angaben eigentlich Nancy Pelosi als Geisel nehmen. Die Spitzenpolitikerin befand sich jedoch zum Zeitpunkt des Angriffs in Washington.

Der mutmaßliche Täter erschien gestern erstmals vor Gericht. Sein Anwalt plädierte während der kurzen Anhörung vor dem Gericht in San Francisco auf nicht schuldig, wie US-Medien übereinstimmend aus dem Gerichtssaal berichteten. Dem 42-Jährigen werden unter anderem versuchter Mord, Einbruch, Misshandlung und Freiheitsberaubung eines älteren Menschen sowie die Bedrohung einer Amtsperson vorgeworfen. Das Gericht entschied, den Mann zunächst zu inhaftieren ohne die Möglichkeit, auf Kaution freizukommen.

In einem separaten Verfahren auf Bundesebene werden dem Angreifer die versuchte Entführung einer Amtsperson und die Körperverletzung eines Familienmitglieds einer Amtsperson vorgeworfen. Ihm könnten bei einer Verurteilung laut US-Justizministerium mehrere Jahrzehnte Haft drohen.