USA besorgt über nukleare Aufrüstung Chinas

Die USA sind wegen der mangelnden Gesprächsbereitschaft Chinas über Schritte zur Verringerung der atomaren Gefahr besorgt. Die Regierungen in Washington und Peking hätten trotz der Bemühungen der USA noch immer nicht mit dem Dialog über dieses Thema begonnen, sagte Alexandra Bell, die stellvertretende US-Staatssekretärin für Rüstungskontrolle, gestern auf einem Forum der Denkfabrik Atlantic Council.

„Wir befinden uns jetzt am 60. Jahrestag der Kuba-Krise. Wir müssen das nicht wiederholen, um zu wissen, dass wir uns an einen Tisch setzen und miteinander reden müssen“, sagte Bell und bezog sich auf die Ereignisse im Jahr 1962, als die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion wegen der sowjetischen Raketen auf Kuba kurz vor einem Atomkrieg standen. Die USA und Russland führten daher seit Jahrzehnten Gespräche über die gegenseitigen Doktrinen, über Krisenkommunikation und Krisenmanagement.

Xi will strategische Abschreckung verstärken

Der chinesische Staatschef Xi Jinping und US-Präsident Joe Biden hatten vergangenes Jahr vereinbart, die Diskussion über strategische Stabilität voranzutreiben. Doch Xi signalisierte jüngst auf dem Kongress der Kommunistischen Partei, dass das Land seine strategische Abschreckung – ein Begriff, der häufig für Atomwaffen verwendet wird – verstärken werde.

Nach Angaben des Pentagons baut China seine Nuklearstreitkräfte stark aus und strebt bis 2030 den Besitz von 1.000 Atomsprengköpfen an. Die Regierung in Peking argumentiert, dass die Vereinigten Staaten bereits über ein viel größeres Arsenal verfügen.

Wenn China es vorziehe, sich nicht bilateral zu engagieren, könne es über die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) „ein gewisses Maß an Transparenz“ bezüglich seiner nuklearen Aufrüstung demonstrieren, indem es seine Plutoniumbestände für zivile Zwecke deklariere. „Die Chinesen haben damit aufgehört, und das ist wirklich besorgniserregend“, sagte Richard Johnson, stellvertretender US-Verteidigungsminister für Nuklearpolitik und die Bekämpfung von Massenvernichtungswaffen.